Schleppendes Ballett bis in die Morgenstunden

In Hamburg herrscht ein anderer Takt,
als in Weimar - natürlich,
oder gar auch Berlin.
Er ist ruhiger - tatsächlich.

Wie man sich entspannt:
Mit offenen Fenster schlafen können,
Vogelgezwitscher,
mit dem Fahrrad über's städtische Flachland rollen,
Wellblechzaun beim Träumen rammen,
menschenleere Straßen,
Frischluft gegen Panik und Aggression.
Ankunft: Schanze, St. Pauli, Hafen - alles keine Distanz gegen Berlin.
Menschenstapel vor Ballett tanzenden Schleppern,
nicht stören, nicht zu laut lachen,
dafür den TUI-Chef beklatschen.
Mein Schiff getauft,
ist nicht meins,
auch die PR-Events nicht.

Diesmal keine Verabredung mit dem Grünen Jäger.
Kein einziger Prinz in der Prinzenbar,
den Schuh auf der Hinfahrt beinah verloren.
den Schirm mit Schmetterlingen mit Sicherheit.
Keine Märchen.
An den Landungsbrücken raus,
Sonntagmorgen,
Fischmarkt mit Aale-Dieter und Käse-Maik,
Druffis, Touris, Muttis ...
Sonne geht über der Hafenspielwiese auf,
als unsere müden Beine uns nach Hause schleppen.

Sehne mich nach ruhigen Speicher"ruinen" statt Prunk an der Elbe,
dem stillen Hauch Anarchie, der von der Wagenburg hinter'm Haus tönt.
Ist glatt gebügelt und längst begrünt.
Wie für das Foto einer Großstadttouristin wie mich gemacht,
sitzen 3 Punks vor der Roten Flora.
Sonst ist Hamburg sehr still,
die Alster versinkt im Rot,
wenn Jungs in gestreiften Hemdkragen entlang schlendern,
scheint wie Prenzelberg.
bin ich gedanklich irgendwo bei xberg.

The berlin party is over.

Flucht in die Kunsthalle - dicker Regenbruch versenkt die triumphierende Männlichkeit auf den Straßen.
Polke & Clique versetzen in die 70er, in unsere 90er, Schablonenkust und Streetart ausprobiert, grübele ich nun vor den Siebdrucken. Der Traum vom Künstlerleben, Exzess, Drogen, Sex, Kommune und Szene und Schluss.
Kompensation in der Galerie der Gegenwart.
Ach, was. Anders leben lernen.

Auf das schleppende "kleine" Projekt konzentrieren.
Arbeit finden.

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