Poemie im Herrenzimmer

Statt Poemie am Sonntag, nun doch ein Freitag fürs Kleinformat, der dem gelesenen Wort gewidmet sein soll. Etliche Male festgestellt, dass uns die Literatur so gut tut und gleichzeitig so sehr fehlt, dass wir sie weniger miteinander teilen als Schlagzeilen und Alltagsdramen auszutauschen.

[Schnappt euch das/ die Poetopharmaka², die euch beschäftigt und bewegt haben, und lasst uns in kleiner Runde zum Lesen zusammenkommen.]
[Bringt Salbeitee oder Bachblüten zur Beruhigung oder Bier und Wein zum Aufwühlen mit.] Wasser und geräuscharmes Hungerstillendes steht bereit.

[Sonst ist die Einladung natürlich als Gutschein anzusehen für die nächste und dann wohl winterliche Einheit - hier oder da, wer weiß das schon - in variabler Besetzung.]
[Ergänzt die Runde, um mutige Lauscher und leise Poeten, wenn sich sich klangvoll einfügen wollen.]


² Der Literaturwissenschaftler Leonhard Fuest, der Literatur ganz ähnlich den Massenmedien als Pharmakon bezeichnet, das zur Stimmungsregulierung eingesetzt werden kann (http://www.taz.de/!71581/) und gleichwohl, weil ich gerade das Interview mit ihm wieder hervorkramte, stammt daraus das beachtliche Zitat: "Sich selbst ernst nehmen ist die größte Katastrophe, die man sich leisten kann im Leben. Daran krankt ja die halbe Welt."

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